Unser Chauffeur heizt wie wild! Ich vermute, er hat irgendwo noch einen Termin. Nach 40 Minuten Fahrtzeit erreichen wir von Pattaya kommend den U-Tapao-Flughafen. Ich bin froh, aussteigen zu dürfen. Die Fahrt war mir einfach zu schnell.
Wir betreten das fast menschenleere Flughafengebäude und machen es uns in einem Restaurant gemütlich. Jeder von uns bestellt sich eine kleine Stärkung.
U-Tapao ist eigentlich ein Militärflughafen, der aber auch zivil genutzt wird. Während einer Zigarettenpause außerhalb des Gebäudes begutachte ich ein interessantes Ausstellungsstück.
Wieder im Gebäude angekommen, ist es dort weiterhin sehr still. Ich glaube, ich habe mich noch nie an einem so verschlafenen Flughafen aufgehalten.
Als 2008 die beiden Bangkoker Flughäfen von den Gelbhemden blockiert wurden, diente U-Tapao als Ausweichflughafen. Ich habe Probleme, mir das Chaos vorzustellen, welches hier zu dieser Zeit geherrscht haben muss!
Um kurz vor 5 beginnt das Checkin. Eine Art länglicher Tuk-Tuk bringt die etwa 50 Fluggäste auf das Rollfeld. Dort besteigen wir das kleine Turboprop-Flugzeug von Bangkok Airways.
Es ist stark bewölkt. Wie zu erwarten war, wird diese kleine Maschine beim Flug durch die Wolken gehörig durchgeschüttelt. In manchen Augen sehe ich das große "P", öfters sind mehrkehlige Schreie zu hören. Auch mir ist nicht ganz wohl in meiner Haut. Ich erinnere mich an eine Landung in Johannesburg vor einigen Jahren. Dort wurde der Flieger unmittelbar vor dem Aufsetzen mehrmals hoch und runter gerissen. Ich fürchtete damals einen mehr als harten Aufschlag. Hier haben wir zum Glück mehr Luft unter uns. - Später wird es dann aber ruhiger, und die Flugbegleiter können die üppigen Mahlzeiten servieren.
Naja, ein Versuch war es wert, und der gute Wille zählt! Halbwegs genießbar war nur die Nachspeise. Und der Kaffee!
Nach einer knappen Stunde Flugzeit erreiche wir Koh Samui.
Vor dem Flughafen erwartet uns Bodo, der Pächter des Beenat Garden Resorts im Norden der Insel. Die Begrüßung ist herzlich, denn wir kennen uns von unserem Aufenthalt hier im letzten Jahr. Meine Freundin freut sich ganz besonders, denn sie hatte sich "damals" mit ein paar Mädels des Resorts gut angefreundet.
Das Resort ist nur spärlich belegt. Sieben der zehn Bungalows sind leer. Wir beziehen schnell eines der leeren Bungalows, dann sitzen wir schon im Restaurantbereich. Wir bestellen etwas zu essen. Nach der Mahlzeit besteigen wir ein Moped und fahren nach Bangrak. Von unserem letzten Besuch hier ist uns ein kleiner Bereich mit ein paar Bars bekannt. An einem dieser Lokale machen wir halt und setzen uns.
Um Mitternacht sind wir wieder zurück im Resort. Selbstverständlich ist alles ruhig. Die wenigen Gäste und die Belegschaft sind am Schlafen.
Mittags verlassen wir unseren Bungalow.
Wir stärken uns ein wenig im Restaurantbereich. Anschließend fahren wir mit dem Moped zum Fisherman Village, welches sich nicht weit entfernt vom Resort befindet.
Es ist nicht viel los. Wir laufen einmal hoch und einmal runter, dann geht es für uns zurück nach Bangrak. Wir betreten ein Beach-Restaurant und harren der Dinge.
Es wird Zeit für das Dinner. Wir brechen zu einem uns seit dem letzten Jahr bekannten kleinen Restaurant in der Nähe auf. Leider müssen wir enttäuscht feststellen, dass gerade geschlossen wird. Wir haben aber Glück: Die Chefin erkennt uns wieder und unterbricht sofort ihre Tätigkeit. Wir dürfen eintreten und die Küche wird wieder angeheizt. Zu dieser Zeit ist die Auswahl an Speisen zwar etwas limitiert, aber wir finden adäquate Nahrung. Während die Speisen vor sich hin köcheln, unterhalten sich Chefin und mein Mädel angeregt. Man hat sich schließlich ein gutes Jahr nicht gesehen, da gibt es viel zu erzählen!
Nach der Mahlzeit queren wir die Straße vor dem Restaurant und finden ins in der Paradise Bar wieder. Die Bar, in der wir auch schon den gestrigen Abend verbracht haben. Während mein Mädel mit ihrem Mobile spielt, nuckle ich an den servierten Kaltschalen.
Kurz nach Mitternacht sind wir wieder zurück im Beenat Garden Resort. Meine Begleitung zieht sich zügig ins Bett zurück. Ich verbringe noch einige Zeit vor unserem Bungalow und beschäftige mich mit meinem Netbook.
Mittwoch, der 24. Juni. Ich sitze am Tisch im Restaurant des Resorts und lasse mir mein Frühstück schmecken. Spiegeleier mit Toast, Butter und Marmelade. Ich sehe mich ein wenig um, da wird mir klar, dass dieses Resort längst kein Geheimtipp mehr ist. Es kennt inzwischen jedes Schwein!
Nach dem Frühstück sitzen wir auf unserem Moped und fahren Richtung Chaweng. Am dortigen Tesco angekommen machen wir halt und stellen unser Gefährt ab. Wir betreten die Shopping Mall. Das Mobile meiner Freundin ist in die Jahre gekommen und schwer disabled, ich habe ihr schon vor Tagen ein Upgrade versprochen. Mit etwas Mühe ist ein Mobileladen gefunden, und mein Mädel lässt sich fachkundig beraten. Schnell ist ein geeignetes Teil in der Hand. Aber die Suche nach einer passenden Hülle zieht sich in die Länge. Frau muss Prioritäten setzen!
Mit neuem Smartphone und schicker Hülle in der Tasche fahren wir zum Chaweng Beach. Hier war ich noch nie. Dieser Strand ist traditionell der überlaufenste der Insel, und ich muss sagen, es sind hier tatsächlich deutlich mehr Touris zu finden als bei uns im Norden. Aber der Jahreszeit geschuldet hält sich die Menge dann doch in Grenzen.
Mein Mädel beschäftigt sich mit ihrem neuen Spielzeug. Ganz begeistert ist sie inzwischen nicht mehr. Insbesondere die Qualität der Fotos lässt zu wünschen übrig, sie haben einen leicht bräunlichen Farbstich. Am liebsten würde sie das Teil wieder zurückbringen. Ich vermute, dass der automatische Weißabgleich nicht richtig funktioniert. Vielleicht ist er auch gar nicht auf "automatisch" eingestellt. Ich habe aber keine Ahnung, wo man den Weißabgleich an diesem Gerät einstellt.
Rechtzeitig vor Sonnenuntergang fahren wir wieder zurück nach Bangrak. Wir steuern das Restaurant von gestern an. Leider müssen wir enttäuscht feststellen, dass gerade geschlossen wird. - Wir haben aber Glück: Die Chefin erkennt uns und unterbricht sofort ihre Tätigkeit. Wir dürfen eintreten und die Küche wird wieder angeheizt. Zu dieser Zeit ist die Auswahl an Speisen zwar etwas limitiert, aber wir finden adäquate Nahrung. Während die Speisen vor sich hin köcheln, unterhalten sich Chefin und mein Mädel angeregt.
Nach der Mahlzeit queren wir die Straße vor dem Restaurant und finden ins in der Paradise Bar wieder. Heute setzten wir uns aber nicht an den Straßenrand, wir machen es uns an der Strandseite des Lokals bequem. Wie schon gestern, ist es auch jetzt wieder sehr leer.
Der Pooltisch der Bar steht einsam und verlassen vor sich hin. Meine Freundin schlägt ein paar Spiele vor, und ich willige mutig ein. Obwohl mein letztes Spiel schon längere Zeit zurück liegt, läuft es halbwegs. Gelegentlich treffe ich sogar die weiße Kugel! - Selbstverständlich gewinne ich jedes Spiel, denn mein Mädel hat noch nie zuvor Pool gespielt. Aber sie wird von Match zu Match besser!
Kurz nach halb eins sind wir wieder zurück im Beenat Garden Resort. Meine Freundin zieht sich zügig ins Bett zurück.
Ich verbringe noch einige Zeit vor unserem Bungalow und beschäftige mich mit meinem Netbook. Ich denke mir, viel los war heute nicht. Macht aber nichts, darf auch mal sein. Morgen ist ein neuer Tag!
Während des allmittäglichen Frühstücks bewundere ich den hübschen Pool des Beenat Gardens.
Wir lassen uns viel Zeit. Meine Freundin hält noch einige Schwätzchen mit den Mädels des Resorts. Dann sitzen wir aber auf dem Moped und fahren in den Nordwesten der Insel. Am Bang Por Beach stellen wir unser Gefährt ab und betreten ein Strandrestaurant. In Bangrak ist es ja schon leer. Aber hier ist rein gar nichts los! Man hat den Strand fast für sich alleine. Trotzdem ist es nicht das, was ich suche. Mir schwebt ein einsamer Traumstrand ohne irgendeine Bebauung vor. Ob es das auf Samui noch gibt? Strand ohne Strandrestaurants oder Beachresorts? Vielleicht sollte ich mich doch mal mehr mit Ban Krut oder Chumphon beschäftigen.
Kurz vor Sonnenuntergang sind wir wieder auf dem Weg zurück nach Bangrak. Wir erreichen unser Stammrestaurant und betreten den Laden. Heute kommen wir rechtzeitig, die Chefin machte noch keine Anstalten, ihr Geschäft zu schließen. Den Rest des Abends verbringen wir wieder in der Paradise Bar. Never change a winning team!
In einigen Tagen findet auf Samui ein großer Muay Thai - Kampfabend statt. Viele Plakate weisen auf dieses Ereignis hin. So auch eines auf der anderen Straßenseite.
Ich bin überrascht, auch einen deutschen Kämpfer auf der Werbetafel zu finden. "Big Bank", nennt sich der mutige Herr. Ob er mehr als Kanonenfutter ist?
Punkt Mitternacht sind wir wieder in unserem Resort. Wie gewohnt ist alles ruhig, die wenigen Gäste und die Belegschaft schlafen. Während mein Mädel wie üblich nach der Dusche schnell unter die Bettdecke schlüpft, setze ich mich noch einige Zeit an den Pool und hänge mit im Wasser plantschenden Beinen meinen Gedanken nach. Ich denke mir, viel los war heute nicht. Macht aber nichts, darf auch mal sein. Morgen ist ein neuer Tag!
Freitag, der 26. Juni. Die Erkenntnis ist bitter, in exakt einer Woche werde ich mich wieder auf den Weg in die Heimat machen. Meine Zeit in Thailand geht langsam dem Ende entgegen. Aber da muss ich jetzt durch, sieben Tage habe ich ja noch.
Unser Moped bringt uns in den Nordwesten der Insel. Ich will an die Ostseite von Maenam Beach. Dort erhoffe ich mir ein paar gute Fotomotive. Irgendwo vor dem Post Office in Maenem müssen wir dazu rechts abbiegen. Der erste Anlauf geht schief, wir fahren an der Post vorbei. Wir drehen, dann finden wir eine Piste Richtung Strand. Wir fahren bis zum Ende, stellen unser Gefährt ab und gehen zum Strand. Exakt haben wir es nicht getroffen, aber von hier aus kann ich zu Fuß bis zum Ostende von Maenam Beach laufen.
Wir setzen uns an einen Tisch des Silent Bungalows Resorts und bestellen uns ein ordentliches Frühstück. Der Herr, der uns Speisen und Getränke bringt, schmeichelt sich bei meiner Freundin ein. Er sagt ihr, was für eine schöne Frau sie doch ist, und möchte wissen, wo sie herkommt.
Frisch gestärkt lasse ich mein Mädel alleine und mache mich auf den Weg zur Ostspitze von Maenam.
Mir schwebte ein Strandfoto vor mit Wasser rechts, unten und links. Aber daraus wird nichts. Der Strand hier an der Spitze ist zu hoch. Und so weit in das Wasser hinein, dass das gewünschte Foto klappen kann, traue ich mich mit meiner Kamera nicht!
Mit schmerzenden Füßen komme ich wieder am Silent an. Einige Abschnitte waren barfuß nicht angenehm zu laufen. Ich setze mich. Das Resort hat einen besonderen Charme. Nett hier. Aber es ist sehr warm, und man scheint keine Ventilatoren zu haben. Ich schwitze vor mich hin.
Unser nächstes Ziel ist wieder einmal das Fisherman's Village. Heute ist Markttag, und die Gassen sind zu Walking Streets geworden.
An einem Massageladen sehen wir Bodo, den Pächter des Beenat Gardens. Er wird tüchtig durchgeknetet. Heute ist sein freier Nachmittag, und er lässt es sich gut gehen. Es sei ihm gegönnt! So ein Leben hier mag für viele ein Traum sein. Aber letztlich bedeutet es für ihn eine 7-Tage-Woche. Als Pächter hat man viel zu tun, um solch ein Resort am Laufen zu halten.
Unser Dinner nehmen wir wieder in unserem Stammlokal ein. Zum letzten Male, denn morgen ist der Laden geschlossen. Und Sonntag verabschieden wir uns von Koh Samui.
Nach der Mahlzeit und dem anschließenden Schwätzchen zwischen Chefin und meinem Mädel gehen wir wieder hinüber zur Paradise Bar.
Heute ist dieser kleine Barkomplex nicht ganz so leer wie üblich. Ein älterer Österreicher macht hier sogar ein kleines Barhopping. Die Paradise Bar verlässt er noch recht gut bei Kräften. Als er etwa zwei Stunden später wieder zurückkommt, will er schwer angeschlagen sein Moped besteigen. Besorgte Blicke der Barmädels begleiten ihn. Ich rate ihm auf Deutsch: "Du solltest ein Taxi nehmen!". Seine trotzige Antwort: "Ich nehme kein Taxi!". Er fährt davon. Laufen kann er kaum noch, aber mit dem Fahren klappt es noch ganz gut.
Der Bangrak Pier ist nur wenige Meter von unserer Bar entfernt. Ich schnappe mir meine Kamera und mache dort ein Foto vom Pier.
Kurz vor Mitternacht sind wir wieder zurück in unserem Resort. Es ist wieder alles ruhig. Ich setze mich an den Pool und plansche später noch ein wenig im Wasser. Ich ziehe ein erstes Resumee. Die Zeit auf Koh Samui war suboptimal. Das Wetter hat einfach nicht mitgespielt. Ursprünglich war geplant, ein paar Ausflüge zu Inseln der Umgebung zu unternehmen. Vielleicht auch zum Ang Thong Marine Park. Bei dem trüben Wetter lohnte es sich aber nicht. Egal, man muss es nehmen, wie es kommt. Wir werden wiederkommen! Und haben dann hoffentlich mehr Glück.
Wir sitzen am Bangrak Pier und genießen den Blick auf das Meer. Es kommt etwas Wehmut auf. Lange werde ich den Anblick nicht mehr genießen können. Und in einer Woche wird alles schon wieder Geschichte sein. Dann werde ich in meiner Wohnung in Hamburg sitzen, und Thailand und mein Mädel werden ganz weit weg sein.
Wir steigen auf unser Moped und fahren zum Fischerman's Village. Hier befindet sich eine Geldwechselstelle mit recht anständigem Kurs. Schnell ist meine letzte Reserveknete getauscht. Dann geht es zurück nach Bangrak. Ich nehme irgendwo eine Kleinigkeit zu mir. Der Hit ist es nicht, aber man kann es essen. Später geht es weiter zur Paradise Bar. Wie üblich setzen wir uns dort an einem Tisch am Straßenrand.
Zwischen zwei Zigaretten greife ich nach meiner Kamera und dem Stativ und mache mich auf zum Pier. Ein paar Fotos kurz vor Toreschluss müssen es noch sein!
Um 22:35 Uhr kommen wir wieder am Beenat Garden Resort an. Da es morgen schon recht früh losgehen wird, packe ich schon einmal meine beiden Rucksäcke. Anschließend setze ich mich noch eine Zeitlang an den Pool. Alles ist ruhig. Ich erfreue mich der Stille.
Um 8:30 Uhr piepst die Uhr. Wir machen uns fertig und setzen uns mit unserem Gepäck in den Restaurantbereich des Resorts. Bodo macht die Rechnung fertig. Ich checke sie kurz: 8000 Baht. Das passt doch, ich hatte mit gut 9000 gerechnet!
Um kurz nach zehn fährt uns Bodo nach Lipa Noi. Am dortigen Pier angekommen, holen wir am Air Asia - Stand sofort unsere Fahrkarten ab. Dann begeben wir uns auf die Fähre. Es ist doch etwas knapp, keine Zeit mehr für eine Zigarette. Kurz nachdem wir uns an Bord gesetzt haben, legt die Fähre auch schon ab.
Nach etwa 1 1/2 Stunden erreichen wir Donsak. Wir verlassen das Schiff und gehen hinüber zum wartenden Bus nach Nakhon Si Thammarat. Wie gewohnt, ist die Tour gut von Air Asia durchorganisiert. Alles klappt wie am Schnürchen. Nach weiteren knapp 90 Minuten erreichen wir den Flughafen der Stadt. Wir haben noch recht viel Zeit, unser Flieger geht erst um 16:25 Uhr. Aus hungertechnischen Gründen betreten wir ein Restaurant im oberen Bereich des Flughafengebäudes. Ab und an verlasse ich den Bau und rauche mir draußen eine Zigarette.
Nach der Stärkung checken wir ein. Wir müssen noch ein wenig am Gate warten, dann ist der Flieger bereit zum Einsteigen. Wir betreten das Flugfeld und gehen hinüber zur Air Asia - Maschine.
Mit nur fünf Minuten Verspätung hebt der Flieger ab und bringt uns in gut 60 Minuten nach Bangkok.