Chumphon 2017
Montag, der 8. Mai 2017, Flughafen Bangkok Don Muang. Wir haben noch genügend Zeit, daher machen wir es uns in einem kleinen Restaurant gemütlich und essen ein wenig. Dann machen wir uns auf zum Warteraum.
Nach etwa einer Stunde ist es soweit. Das Boarding beginnt. Ein Bus bringt uns zum Flieger und wir steigen ein.
Um 17:45 Uhr, mit nur fünf Minuten Verspätung, hebt unser Flugzeug Richtung Chumphon ab. Die Strecke wird von Nok Air bedient, und wir sind überrascht von der üppigen Auswahl an Speisen und Getränken an Bord. Da müssen sich die großen Airlines wie Emirates, Thai oder Lufthansa aber warm anziehen!
Nach einer knappen Stunde Flug landen wir in Chumphon. Wir steigen aus.
Neben dem Eingang zum kleinen Flughafengebäude, fast noch auf der Landebahn, stecke ich mir eine Zigarette an. Ein Bediensteter des Flughafens bittet mich leider lächelnd, den Glimmstengel wieder auszumachen. Schade, nach meiner letzten Ankunft in Chumphon konnte ich an dieser Stelle noch, zusammen mit dem Co-Piloten, gemütlich eine rauchen.
Ein Van bringt meine kleine Reisegruppe in das Städtchen. Wir checken in das Euro Boutique Hotel ein und beziehen unser Zimmer. Nach nur gut 20 Minuten brechen wir wieder auf. Dinner ist angesagt. Auf dem Weg kommen wir am Bahnhof vorbei. Gegenüber gibt es eine kleine Open Air Bar. Zu meiner Enttäuschung muss ich aber feststellen, dass die Band, die hier während meines letzten Aufenthalts immer groß aufgespielt hat, durch Abwesenheit glänzt. Alles ist ruhig, es gibt keine Live-Mucke mehr.
Wir gehen noch ein paar Minuten weiter, dann sind wir am Ziel. Wir betreten die Farang Bar, wo wir unsere Mahlzeiten zu uns nehmen.
Den Rest des Abends verbringen wir an der Open-Air Bar gegenüber des Bahnhofs. Es sind nicht viele Gäste anwesend. Ich vermisse die Mischung aus Jazz und Raggae, die ich hier immer bei meinem letzten Besuch genossen habe. Und ich hätte gerne den Sänger wiedergetroffen. War gespannt, ob er mich wiedererkennen würde. Immerhin ist er Facebook-"Freund" von mir.
Kurz vor halb zwölf, die Bedienung möchte langsam schließen, verabschieden wir uns von der Bar und machen uns auf dem Weg in unsere Unterkunft.
Um Punkt zehn Uhr reißt mich mein Wecker aus dem Schlaf. Gut 11 /2 Stunden später verlassen wir unsere Unterkunft und streben der Haltestelle des Busses nach Hat Sairee entgegen. Der Weg ist doch etwas länger, als ich ihn in Erinnerung habe. Wir erreichen nach 20 Minuten den Busstop, an dem das Fahrzeug bereits abfahrbereit steht. Wir vier steigen hinten in den Bus, dann geht die Fahrt auch schon los.
In Gedanken checke ich einige Dinge: Flieger Horst: voll aufgeladen. Handy: voll aufgeladen. Controller: Ach du Schreck! Hastig krame ich nach dem Teil. Ich schalte es ein und lese mit Entsetzen: Batterie 8%! Sch...!!! Ich habe gestern Abend vergessen den Controller aufzuladen. 8%, das reicht gerade, um einmal kurz abzuheben. An einen richtigen Flug ist so nicht zu denken. Dabei wollte ich Horst doch erlauben, von Hat Sairee aus eine einen Kilometer entfernte Insel anzufliegen. Aus die Maus!
An Hat Sairee angekommen, stiefeln wir zunächst eine recht steile kleine Straße hinauf. Es ist heiß, mir läuft die Suppe nur so runter. Ich bin vor etwa zwei Monaten schon einmal die Straße hinauf gefolgt. Aber nur mit Google Streetview, das war deutlich einfacher.
Oben angekommen, schnaufen wir erst einmal durch. Dann genießen wir die Aussicht. Der Blick auf Koh Maprao ist wirklich klasse, auch wenn es leider etwas diesig ist.
Horst schaut sich die Insel mit ein paar Tränen in den Augen an. Dort wollte er hinfliegen. Sie wollte er umrunden. Daraus wird nun leider nichts.
Ich blicke noch einmal die Statue an dem Viewpoint hoch...
...dann machen wir uns wieder auf den Weg nach unten.
In diese Richtung ist der gute Kilometer doch deutlich angenehmer zu bewältigen. Wieder am Strand angekommen, suchen wir ein schattiges Plätzchen auf. Die Bedienung eines kleinen Restaurants serviert uns paar Snacks, und wir lassen es uns gut gehen. Hier saß ich auch während meines letzten Besuches einige Male. Ich erinnere mich an den älteren Herrn, der mich vor gut einem Jahr bewirtete. Der, der mir damals den Ausflug nach Koh Maprao vermittelte. Und der in seiner Freizeit gerne Hardcore-Gay-Pornos auf seinem Mobile konsumierte. Er ist leider nicht mehr da. Die Bedienung heute ist zwar ebenfalls älter, aber trotzdem neu.
Horst ist weiter traurig und lässt sich leider nicht aufmuntern. Er führt leise Selbstgespräche, brummelt vor sich hin. Ich kann ein "Ob ich jemals wieder hierherkomme?" verstehen. Ich lasse mich breitschlagen und erlaube ihm einen kleinen Aufstieg. Er lächelt. Aber es ist ein gequältes Lächeln. Unter dem Dauerpiepen der Low-Battery-Warnung steigt Flieger Horst in die Höhe.
Nach kurzer Zeit breche ich die Sache aber ab. Mehr geht nicht. Die Batterie des Controllers zeigt 6% an.
Unsere Essensreste haben ein paar Hunde angelockt. Einer von ihnen ist besonders am schmatzen und leckt sich mit seiner Zunge das Maul ab. Wir lassen uns erweichen und erbarmen uns seiner.
Um 16:00 Uhr fährt der letzte Bus zurück nach Chumphon. Wir passen ihn ab und lassen uns wieder nach Chumphon bringen.
In Chumphon angekommen, zieht es uns sofort in unser Zimmer. Wir erholen uns von der Hitze und warten den Sonnenuntergang ab.
Unser Dinner nehmen wir in einem Restaurant unweit des Bahnhofs ein. Es bietet Thai- und Farang-Food zur Auswahl an. Aus dem einen Besuch werden leider zwei: der Erste und der Letzte. Wir müssen etwa eine Stunde auf unsere Speisen warten. Andere Gäste, die nach uns das Lokal betraten, zahlen bereits, als unsere Mahlzeiten aufgetischt werden. Und sonderlich schmecken tun sie auch nicht.
Den Rest des Abends verbringen wir wieder an der Open Air Bar von gestern. Heute sind noch weniger Gäste anwesend als gestern. Ich kann verstehen, dass zurzeit keine Band aufspielt. Es ist Low Season.
Kurz nach Sonnenaufgang, gegen elf Uhr, stehe ich auf. Ich greife mir eine kalte Coke und gehe hinaus auf den Balkon. Ich rauche mir eine Zigarette.
Um 12:45 Uhr brechen wir auf. Wir laufen zur Station des Busses zum Thung Wua Laen, dem beliebtesten Strand in der Gegend von Chumphon. Leider dauert es recht lange, bis das Fahrzeug eintrifft, dann kommt es aber angerauscht. Wir steigen ein und die Fahrt geht los. In Gedanken checke ich einige Dinge: Horst: voll aufgeladen. Handy: voll aufgeladen. Controller: voll aufgeladen. Heute kann nichts schiefgehen!
Erst gegen 14:00 Uhr erreichen wir unser Ziel. Die Strecke war mit 20 Minuten recht kurz, aber wir mussten zu lange auf den Bus warten. Der letzte Lift zurück nach Chumphon wird schon in drei Stunden wieder abfahren. Egal, wir haben ja nicht viel vor. Wir steigen aus und steuern eine Strandbar am südlichen Ende des Thung Wua Laen an. Wir erfrischen uns zunächst ein wenig und ordern ein paar Snacks. Mein Blick geht nach rechts. Mit Erschrecken erkenne muss ich feststellen, dass sich keine 10 Meter entfernt eine Polizeistation befindet! Shit! Das wird dann heute wieder nichts mit einem Flug, ich will schließlich kein Risiko eingehen. Und ein Standortwechsel zum anderen Ende des Strandes kommt nicht in Frage. Es ist relativ spät, soviel Zeit haben wir heute nicht. Irgendwie ist der Wurm drin.
Ich ordere ein hopfenhaltiges Kaltgetränk. Die Bedienung winkt ab. Es ist Buddha-Day, da gibt es keine alkoholhaltigen Erfrischungen. Insbesondere nicht, wenn man sich direkt neben einem Bau voller Ordnungshüter befindet. Am nördlichen Strandabschnitt mag etwas gehen, hier nicht. - Dass heute Feiertag ist, davon habe ich nichts gewusst. Dies ist nicht unser Tag!
Recht früh lasse ich die Rechnung kommen. Wir möchten kein Risiko eingehen. Gemütlich schlendern wir die Beachroad hoch.
Am Thung Wua Laen ist fast alles auf thailändische Touris ausgerichtet. Farang-Besucher scheint es kaum zu geben. Dies erkennt man auch an der Beschriftung der Bars, Pubs und Souvenierläden. Ein Lokal macht aber eine Ausnahme.
Zumindest versuchen sie sich in Englisch!
Fast pünktlich, kurz nach fünf, kommt der Bus nach Chumphon angefahren. Im Städtchen angekommen, verbringen wir ein wenig Zeit in unserem Zimmer. Dann machen wir uns auf den Weg zur Farang Bar, wo wir unser Dinner einnehmen. Alles ist recht ruhig, die meisten Bars und Pubs sind wegen des Buddha Days geschlossen. Sehr früh sind wir daher wieder zurück in unserem Hotel. In der Lobby des Hauses steht ein Kühlschrank mit Getränken. Eine Nachfrage ergibt: Ja, sie verkaufen auch heute Bierchen. Mit ein paar Leos unter dem Arm geht es hinauf auf das Zimmer.
Um elf Uhr wache ich auf, verlasse mein Bett und gehe hinaus auf den Balkon. Ich checke das Wetter. Gut ist anders, es regnet. Leider sieht es auch nicht danach aus, als würde sich das bald bessern. Ich erwarte einen verlorenen Tag. Heute können wir nichts Sinnvolles unternehmen. Es lohnt sich nicht.
Während einer Regenpause wagen wir uns ins Freie. Wir wollen es aber nicht übertreiben und kein Risiko eingehen. Es geht etwa 200 Meter die Krumluang Road hoch, dann biegen wir links in die Saladaeng ein. Etwa hundert Meter weiter finden wir einen Unterschlupf. Wir setzen uns vor das Fame, einer Mischung zwischen Pub & Restaurant sowie Tourenanbieter.
Während wir die Zeit todschlagen, nässt es gelegentlich weiter von oben. Und das nicht zu knapp!
Während Emma noch ganz guter Dinge scheint und an seinen Bierchen nuckelt, ist Horst mit den Nerven am Ende. Er hockt niedergeschlagen auf seinem Stuhl und ist am Jammern. Ich vernehme leise Worte wie "Es hat keinen Zweck mehr!", "Was soll ich hier?" und "Strick oder Kugel?". Meine zaghaften Versuche, ihn aufzumuntern, schlagen fehl. Irgendwie ist der Wurm in unserer Tour!
Ich werde auf eine hitzige Diskussion neben mir aufmerksam. Ein junges Travellerpärchen streitet sich mit der Bedienung herum. Es geht um ein Brötchen mit Feta-Käse. Sie sind der Meinung, dass der Käse nicht mehr gut gewesen sei und verweigern die Bezahlung für dieses Brötchen. Sie wollen nur die Rechnung für alle anderen Speisen und Getränke begleichen. Ich mische mich ein, rate den Beiden, die Rechnung zu zahlen! Sie sehen es nicht ein. Die Bedienung bittet mich, den Käse zu probieren und mein Urteil abzugeben. Ich und Käse? Und dann noch dieses Schafs- oder Ziegenzeugs? Das geht gar nicht! Ein anderer Gast springt ein, testet, und findet den Feta ok. Trotzdem wollen sie nicht zahlen. Die thailändische Serviererin ist erbost. Die Sache eskaliert, von gerufener Polizei ist die Rede! Ich erkläre den beiden Farangs, dass sie gerade dabei sind, einen sehr schweren Fehler zu begehen. Und rate ihnen nochmals zu zahlen: "Shit happens, pay!". Mein Hinweis, dass man thailändische Provinzpolizei nicht mit europäischer Polizei vergleichen kann, dass sie keine Chance haben, lässt sie endlich zur Vernunft kommen. Sie legen die Bärte auf den Tisch! - Die Beiden warten noch einen Regenguss ab, dann stehen sie auf. Der männliche Teil des Pärchens bedankt sich noch für meinen Ratschlag und Hinweis, dann schwingen sie sich auf ihre Räder. Mir wird zum Abschied nochmal zugewunken, anschließend fahren sie davon.
Während einer weiteren Regenpause begeben wir uns wieder in unser Zimmer. Mir geht es mittlerweile nicht mehr gut, bin schlapp. Ich habe plötzlich einen Schnupfen bekommen und muss gelegentlich zum stillen Örtchen spurten.
Nach etwa zwei Stunden Erholung, Magen und Darm scheinen sich ein wenig beruhigt zu haben, ist Aufbruch angesagt. Allerdings nur für mich. Emma schläft schnarchend seinen Rausch aus, Horst hat auf nichts mehr Bock.
In der Farang Bar stille ich meinen Hunger. Den Rest des Abends verbringe ich abermals gegenüber dem Bahnhof von Chumphon. Aber nicht an der Forrest Bar, sondern in einem Pub & Restaurant ein paar Meter weiter. Dabei bin ich gezwungen, ein Bierchen mehr als geplant zu mir zu nehmen, da ein weiterer schwerer Schauer einen Aufbruch verhindert. Hat denn das gar kein Ende? Ich hoffe auf morgen.
Freitag, der 12. Mai. Das Wetter hat sich gebessert! Gerne würde ich mir heute ein Taxi nehmen, uns irgendwo hinfahren lassen, und am späten Nachmittag wieder mit einem anderen Taxi zurückfahren. Die Tuk-Tuks hier in Chumphon haben vorne zumeist ein Taxi-Schild angebracht. Da sollte dies doch zu realisieren sein!
Wir gehen hinunter und fragen das Mädel an der Rezeption. Ihre Antwort enttäuscht: Nein, das ist nicht möglich. Wir haben die Möglichkeit, ein Tuk-Tuk für mehrere Stunden zu mieten. Aber einen normalen Taxidienst bieten die Tuk-Tuks nicht an. Ein Fahrzeug zu mieten habe ich jedoch keine Lust. Wir verlassen unsere Unterkunft und laufen planlos Richtung Bahnhof. Vor dem Fame setzen wir uns hin.
Nur wenige Meter entfernt von uns befindet sich die Haltestelle des Busses nach Thung Wua Laen. Ich mache den Vorschlag, diesem Strand nochmals einen Besuch abzustatten. Der letzte Bus geht zwar recht früh zurück, aber die Fahrt ist ja nicht lang. Meine Mitreisenden schlagen ein, wir brechen auf. Nach kurzer Wartezeit sitzen wir in einem Bus, und in nur gut 20 Minuten erreichen wir Thung Wua Laen. Heute steigen wir aber nicht direkt am Beginn des Strandes aus, sondern lassen uns noch ein gutes Stück weiterbringen. Die Polizeiwache lässt grüßen!
Wir statten zunächst einem Restaurant am Straßenrand unseren Besuch ab. Lunch ist angesagt.
An der Wand sehe ich ein Schild. "Privat Taxi", ist auf ihm zu lesen. Das ist die Lösung unseres heutigen Problems! Wir fragen nach: Die Fahrt nach Chumphon kostet 350 Baht, und selbstverständlich können wir uns auch abends zurück in die Stadt bringen lassen. Hurra, der Tag ist gerettet!
Gesättigt verabschieden wir uns vom Restaurant, überqueren die Straße, und stehen am Strand. Zwei Liegestühle sind schnell geordert und alle sind glücklich: Ich kann mich gemütlich entspannen, Emma genießt Wetter und Beach, und Horst geht vor Freude in die Luft!
Kurze Zeit später startet Horst zu seinen ersten richtigen Flügen in Thailand.
Nach Sonnenuntergang versammeln wir uns wieder in dem Restaurant von heute Mittag. Wir nehmen unser Dinner ein. Nach kurzer Zeit bemerke ich, dass links hinter mir etwas nicht stimmt. Ich drehe mich um: Der weibliche Teil eines Farang-Pärchens hat ein Problem. Sie klappt zusammen und fällt auf den Boden. Dann sprudelt es aus ihr heraus. Ich kann deutlich erkennen, dass sie zuvor Nudeln und eine Menge Grünzeugs zu sich genommen hat. Ihr Freund ruft nach einem Arzt. Jemand vom Tisch uns gegenüber steht auf und leistet dem Mädel Hilfe. Wenig später sitzt sie wieder mit einer kühlen Flasche Wasser vor sich auf ihrem Stuhl. Da waren wohl zu viele Cocktails und Sonne im Spiel! - Und eine Angestellte des Lokals darf den Dreck wegmachen.
Kurz nach acht sitzen wir im Privat Taxi, welches uns zum Bahnhof von Chumphon bringt. Während Emma sich betrunken gleich auf den Weg in unser Hotel macht, sitzen Horst und ich noch einige Zeit an der wieder einmal recht leeren Forrest-Bar. Horst ist noch ganz aufgeregt und erzählt mir die ganze Zeit von seinen Abenteuern am Thung Wua Laen!
Mittags verlassen wir vier unsere Unterkunft. Vor dem Eingang des Hotels wartet bereits ein Tuk-Tuk auf uns, welches wir für etwa fünf Stunden angemietet haben. 2000 Baht, nicht ganz billig, aber inklusive Sprit! Da will ich nicht meckern. Wir steigen ein und fahren hinauf in den Norden.
Der Ao Thung Sarng ist unser Ziel. Dieser einsame Strand soll einer der Schönsten in der Gegend von Chumphon sein. Selbst das Mädel an der Rezeption hat geschwärmt. Er ist so abgelegen, dass selbst unser Fahrer erst einmal schauen musste, wie er dorthin kommt. Wäre heute ein Wochentag, gäbe es gute Chancen, ihn ganz exklusiv für uns zu haben. So war es ursprünglich auch geplant. Aber leider hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Heute ist nun Samstag, daher werden sicherlich ein paar weitere Sonnenhungrige vor Ort sein.
Nach einer guten Stunde Fahrtzeit erreichen wir den Ao Thung Sarng. Wie zu erwarten war, sind wir nicht alleine. Aber kein Problem, die paar Leutchen verlaufen sich an diesem doch recht großen Strand. Wir setzen uns unter den Schatten einiger Bäume und dösen etwas vor uns hin. Dann stehe ich auf, halte meine Füße in das nicht wirklich erfrischende Wasser, und laufe ein wenig herum.
Wie nicht anders zu erwarten war, liegt Emma weiter faul im Sand und ist zu keinerlei Aktivität zu bewegen. Horst dagegen ist voller Tatendrang und lässt es krachen.
Gegen halb vier verlassen wir den Ao Thung Sarng. Wir fahren zehn Minuten zurück Richtung Süden, dann lockt uns ein Restaurant an einem kleinen Fischereihafen. Unser Tuk-Tuk stoppt. Wir steigen aus und laufen den Steg entlang.
Auf der Terrasse des Lokals nehmen wir Platz. Es sind keine weiteren Gäste anwesend. Ich vermute, dass dieses Lokal sich erst zur Dinnerzeit ein wenig füllen wird. Wobei ich mich frage, ob man hier wirklich ein Geschäft machen kann, so abgelegen wie es ist. Auch wenn dieser Ort durchaus nette Ein- und Ausblicke zu bieten hat.
Kurz vor 18:00 Uhr lädt uns unser Tuk-Tuk vor unserem Hotel ab. Der Ausflug hat sich gelohnt! Wir verabreden uns mit dem Fahrer unseres Gefährts für eine zweite Tour morgen, dann gehen wir hinauf auf unser Zimmer. Wir erholen uns von den Strapazen des Tages!
Abends treiben uns unsere knurrenden Mägen zum Dinner. Emma, Horst und mich lockt ein saftiges Steak, wir streben zum Aekis. Anschließend verbringen wir drei noch ein paar Stunden an der wieder einmal ziemlich leeren Forrest Bar. Dabei zeigt sich Kollege Horst immer noch ganz aufgeregt. Er erzählt mir die ganze Zeit von seinen Abenteuern am Ao Thung Sarng!
Nach Mitternacht, wir sind schon längst wieder zurück in unserem Zimmer versammelt, kommt ein kräftiges Gewitter herunter. Es blitzt und donnert, als gäbe es keinen Morgen. Zum Glück ist dieses Unwetter nicht bereits heute Nachmittag über uns niedergegangen!
Um kurz vor eins verlassen wir unser Hotel. Das Tuk-Tuk von gestern wartet bereits vor dem Eingang auf uns. Wir steigen hinten auf und fahren Richtung Süden. Nach etwa 45 Minuten erreichen wir das erste Ziel für heute, den Ao Thung Makham. Zunächst statten wir einer verehrten Grotte am südlichen Ende des Strandes einen Besuch ab.
Anschließend wenden wir uns dem Strand zu und laufen etwas herum.
Der Ao Thung Makham ist etwa 2 Kilometer lang und recht hübsch gelegen, aber, bis auf ein paar herumtollenden Hunden und einigen wenigen Thai-Kids, einsam und verlassen. Dies verwundert mich zunächst, schließlich ist heute Sonntag. Aber vielleicht ist dies auch dem suboptimalen Wetter zuzuschreiben.
Wir machen es uns wieder in unserem Tuk-Tuk bequem und lassen uns zum nahen Ao Thung Makham Noi kutschieren. Am Ao Thung Makham Noi befindet sich ein Pier der Lomprayah Fähren, die von hier aus Koh Pangnan, Koh Tao und Koh Samui anfahren. Wir setzen uns zunächst in das Restaurant neben der Anlegestelle und stärken uns.
Während Emma eine zweite Portion Essen ordert, brechen Horst und ich auf und erforschen den Strand.
Es ist heiß, die Sonne leistet ganze Arbeit. Am liebsten würde ich mich wieder unter das schattige Dach des Restaurants retten. Aber Horst quengelt. Ich lasse ihn von der Leine und gönne ihm ein paar Ausflüge.
Horst erreicht gewaltig schwitzend wieder den sicheren Boden. Ich fasse ihn kurz an: Phu, ist er heiß! Und das nach nur ein paar Minuten Flug. Wir gehen wieder zurück zu Emma und genehmigen uns jeder ein kühles Chang. Auch Emma lässt sich nicht lumpen und bestellt einen Gerstensaft. Dann lassen wir entspannt die Umgebung auf uns einwirken. Wie inzwischen gewohnt, ist es leer. Wir sind auch die einigen Gäste des Restaurants. Nur als eine Fähre anlegt, wird es kurze Zeit voll. Ich bin überrascht, wie viele Leute in solch eine Fähre passen. Der Strom der Touris scheint nicht abzureißen.
Gegen 17:00 Uhr treten wir die Heimreise an. Von Süden kommt ein Unwetter auf und wir wollen noch trocken Chumphon erreichen.
Das Tuk-Tuk erreicht unsere Unterkunft. Wir steigen aus. Ich überreiche dem Fahrer die bereits gestern abgemachten 1500 Bärte, dann legen wir die übliche Rast in unserem Zimmer ein.
Nach Sonnenuntergang zieht es uns wieder nach draußen. Wir machen uns zum letzten Male auf den Weg zur Farang Bar.
Den Rest des Abends verbringen wir im Aekis unweit des Bahnhofs. Gerne hätte ich mich nochmal an die Forrest Bar gesetzt, aber sie hat mal wieder geschlossen. Es sind einfach zu wenig Touris unterwegs.
Montag, der 15. Mai. Unsere Zeit in Chumphon neigt sich dem Ende entgegen. Kurz nach zehn stehen wir auf. Nachdem wir die üblichen morgendlichen Pflichten hinter uns gebracht haben, ist packen angesagt.
Mittags verlassen wir unser Zimmer und checken aus. Anschließend parken wir unser Gepäck im Aufenthaltsraum des Hotels. Wir haben noch viel Zeit, der Van zum Flughafen wird uns erst gegen 17:00 Uhr abholen. Wir verlassen unsere Unterkunft und machen uns auf den Weg zum Fame, wo wir uns jeder erst einmal eine warme Mahlzeit gönnen. Dann ist ausharren angesagt.
Wie nicht anders zu erwarten war, können wir uns mehrerer Schauer erfreuen.
Eigentlich hat es hier jeden Tag geregnet. Wir haben aber auch einige Male Glück gehabt, und das Nass kam früh morgens oder spät abends herunter. Die Nachrichten, die uns aus Bangkok erreichen, lassen aber nichts Gutes erwarten. Dort soll schwerer Niederschlag fast ein Dauerzustand sein!
In leichtem Nieselregen bewegen wir uns wieder zurück in unsere ehemalige Unterkunft. Wir müssen noch ein wenig warten, dann holt uns der Van zum Flughafen ab.
Am kleinen Airport von Chumphon angekommen, zünde ich mir noch eine schnelle Zigarette an. Dann betreten wir das Flughafengebäude und bringen zügig das Prozedere hinter uns. Kurze Zeit später betreten wir das Flugfeld und steigen in den Flieger. Das war mein zweiter Besuch von Chumphon.
